Sepp Schmitter
20 Sekunden fehlten zum Punktgewinn. Der SC Rheintal verlor auf tragische Weise gegen den Gruppenfavoriten EHC Burgdorf mit 3:4. Auch wenn gegen die Emmentaler eigentlich keine Punkte budgetiert waren, schmerzte das Resultat trotzdem enorm. Wenn man nach dreimaliger hartumkämpfter Führung in den letzten Sekunden noch verliert, ist das extrem bitter. Damit bleiben die Berner das Problemteam für den SC Rheintal, denn das Spiel vom Samstag reihte sich in eine lange Liste von knappen und unglücklichen Niederlagen. In der Rangliste ist der SC Rheintal immer noch auf dem dritten Platz, nach Verlustpunkten aber hinter Bellinzona und Prättigau gerutscht. Noch sind für die Luchse drei harte Partien zu bestreiten. Mit der gleichen Spielweise, aber etwas mehr Glück ist ein Platz unter den ersten vier immer noch aus eigener Kraft zu schaffen. Die über 600 Zuschauer erlebten ein absolut begeisterndes Spiel, dem leider wieder einmal das Happy End fehlte.
Wieder einmal ein Spiel ohne Rückstand.
Nach ausgeglichenen Startminuten konnten die Einheimischen die erste Strafe des Spiels gleich zur Führung nutzen. Florin Stutz schloss eine blitzsaubere Passfolge der Waidacher Brüder mit einer herrlichen Direktabnahme erfolgreich ab. Ein kapitaler Fehlpass der sonst sattelfesten SCR Verteidigung leitete den Ausgleich ein. Die Ritter nahmen das Geschenk dankend an. Nach schwachem Start in Mitteldrittel übernahmen die Luchse mehr und mehr das Spieldiktat und Mica Moosmann konnte nach Spielmitte die erneute Führung verbuchen. Eine Strafe für zu viele Spieler auf dem Eis war sicher auch ein Zeichen von Übermotivation. Dann folgten gleich zwei weitere Ausschlüsse, was den Emmentaler zu mehreren Minuten doppelter Überzahl verhalf. Diese schwierige Phase konnte aber mit vereinten Kräften überstanden werden und so nahmen die Rheintaler den knappen Vorsprung mit in die zweite Pause.
Rheintaler Klasse gegen Emmentaler Masse.
Die Emmentaler erhöhten nun den Druck und kamen in der 44. Minute dank einem weiteren Geschenk zum Ausgleich denn wieder einmal wurde die Scheibe im eigenen Drittel vertändelt. Die Ritter hatten nun Lunte gerochen und erhöhten den Druck. Die bekannte körperbetonte Spielweise der Burgdorfer behagte den Rheintalern nicht besonders. Die Luchse überstanden ein weiteres Powerplay und konnten dann von der eigenen Überzahl profitieren. Mit viel Geduld wurden die Positionen bezogen und mit Ablauf der Strafe war die dritte Führung durch Leo Waidacher Tatsache. Eine Minute vor Ende machten die Gäste den Versuch ohne Torhüter und kamen mit sechs Feldspielern auf glückliche Art zum Ausgleich. Der harte Schuss passte Millimetergenau und ging via Pfosten ins Netz. Es ist müssig zu fragen, ob nun ein Time-out, den Schwung der Berner gebremst hätte, denn es wurde gleich weitergespielt. Und nur zwanzig Sekunden vor Ende mussten sich die Luchse dem enormen Druck der Ritter ein weiteres Mal geschlagen geben und konnten sich nicht in die Verlängerung retten. Damit wurde es leider nicht mit dem wohl verdient gewesenen Punktgewinn. Nun heisst es, diesem Spiel abhacken und sich auf das nächste konzentrieren. Denn das Glück kann man nicht kaufen, das muss man sich noch härter erarbeiten.
Weiter geht es am Dienstag. 14. Januar um 20 Uhr in Widnau gegen den Leader EC Wil.