Sepp Schmitter : Fotos : Manuela Stutz, Sepp Schmitter
Die Sensation ist perfekt. Der SC Rheintal steht im Final der Ostgruppe und damit vor dem grössten Erfolg in der Vereinsgeschichte.
Es war ein Wechselbad der Gefühle für die knapp zwanzig mitgereisten SCR Fans. Nach einem 0:2 Rückstand und vieler versiebter Chancen waren die SCR Aktien nach zwei Dritteln auf dem Nullpunkt. Der erste Treffer nach 46 Minuten war dann die Initialzündung für eine unbeschreibliche Wende. Innerhalb von drei Minuten kehrten die Luchse das Spiel vom 0:2 zum 3:2 und machten mit dem Empty Net Goal den Sack endgültig zu. Nun kommt es zum Kantonalderby gegen den Favoriten EC Wil, der den HC Prättigau-Herrschaft ebenfalls mit 3:0 in der Serie ausschaltete. Weiter geht es am Donnerstag 6. März in Wil und am 8. März mit der Heim Gala in Widnau. Anspielzeiten stehen noch nicht fest.
Chancenfrevel in den ersten 40 Minuten.
Die Gäste starteten fulminant und hatten in den ersten fünf Minuten genügend Möglichkeiten, in Führung zu gehen. Zu mehr als einem Pfostenknaller reichte es nicht. Kevin Manco traf dann, entgegen dem Spielverlauf, via Schienbein eines SCR Verteidigers zur schmeichelhaften Burgdorfer Führung. Die Luchse zum ersten Mal in dieser Serie im Rückstand. Das gab den Rittern Auftrieb und sie machten kräftig Druck auf Ramon Metzlers Tor, der aber sein Team mit starker Leistung im Spiel halten konnte. Nach einem Energieanfall erhöhte Dominik Mächler auf 2:0 was die ersten Emotionen und eine Keilerei auslöste. Die Hoffnungen auf ein schnelles Ende der Serie schwanden bei den Fans, denn irgendwie war im SCR Spiel noch der Wurm drin.
Der Umschwung kam im Schlussabschnitt.
In der Kabine musste Sascha Moser die richtigen Worte gefunden haben, denn für Samstag gab es den Tschätteri-Umzug in Altstätten oder das vierte Spiel in Dornbirn als Alternative. Darum kamen die hochmotivierten Luchse immer besser ins Spiel. Nach etlichen Hochkarätern war es Pascal Obrist, der endlich den zweiten Torhüter der Ritter Seya Scheidegger bezwingen konnte. Das löste eine Kettenreaktion aus, denn nur 38 Sekunden später egalisierte Yannick Wiedner zum 2:2. Damit wurde das Spiel wieder neu lanciert. Eine Bilderbuchkombination, abgeschlossen von Justin Wiederkehr, bracht in der 51. Minute die hart erarbeitete erste Führung der Ostschweizer. Je eine Strafe auf beiden Seiten hatte keinen Einfluss und so versuchte es die Emmentaler noch, ohne Torhüter zum Erfolg zu kommen. Luca Binder brachte mit seinem Befreiungsschlag die Entscheidung zu Beginn der letzten Spielminute. Er spedierte die Scheibe vom Pully Kreis quer übers ganze Feld mitten ins leere Tor und zum 4:2 Endstand für seine Farben. Damit fand ein hochdramatisches Duell, das von zwei unterschiedlichen Spielphasen lebte, seinen verdienten Sieger. Die Revanche für die verlorenen Playoffs in der letzten Saison damit geglückt und das mit dem sechsten Sieg in folgen. Für die Berner brachte er das abrupte Ende der Saison, ein hartes Verdikt am Schmutzigen Donnerstag. Nun gibt es eine Woche Pause, Kopflüften an der Fasnacht und dann das Sahnehäubchen mit den Finalspielen gegen den EC Wil. Und die Saison wird für den abtretenden Erfolgstrainer Sascha Moser länger und länger und schöner.
So sehen Sieger aus !!!